Über mich - Studium

Nun hatte ich die Schule, die Berufsausbildung und die Bundeswehr hinter mich gebracht.
Irgendwann, so im Laufe des normalen "Arbeitsleben" fragte ich mich, ob das denn alles ist.
Irgendwie fand ich, dass es wohl mit der Zeit langweilig wird, immer nur normal zur Arbeit zu fahren. Da muss doch mehr möglich sein...

Meine damalige Freundin (Beate, ich danke dir!) zeigte mir eine Anzeige in der Zeitung, bezüglich beruflicher Weiterbildung. Es gab eine Informationsveranstaltung zu dem Thema.
Ich fuhr also zu dieser Veranstaltung und hörte mir das mal an. Besonders interessant war, dass es möglich war, finanzielle Unterstüzung gemäß Berufsförderungsgesetz zu beantragen.

Ich habe mich dann dazu entschlossen ein Fernstudium zum "staatlich geprüften Techniker für Elektrotechnik"
beim "DAG Technikum" in Würzburg zu absolvieren.

Dauer 7 Semester + Schlussabschnitt (Prüfungsvorbereitung + Prüfung)!

In den ersten 4 Semestern gab einen begleitenden Direkt-Unterricht, samstags, in der UNI Düsseldorf. Die weiteren Semester bestanden aus mehreren Block-Unterrichten (meist 2 Wochen) in Würzburg.

Dann kam der Schlußabschnitt, kein eigentliches Studium mehr, sondern nur noch Prüfungsvorbereitung. Ja, in der ersten Zeit habe ich mich noch intensiv mit dem Lehrstoff auseinandergesetzt, ca. 4 Wochen vor der Abschlußprüfung habe ich dann alles Lehrmaterial, gewissermaßen, in die Ecke geworfen!
Ich hatte damit bereits in der Berufsausbildung gute Erfahrungen gemacht: Was du bis jetzt nicht begrifen hast lernst du in den letzten Wochen vor der Prüfung auch nicht mehr!
Ich habe mich nur noch ausgeruht und entspannt, bin nicht mehr "um die Häuser gezogen", habe mal wieder ein normales Buch gelesen und viel Musik gehört, sonst nix!

Und dann die Prüfung, insgesamt 18 Fächer (die Grundfächer wurden bereits im 3. / 4. Semester geprüft), verteilt auf 5 Tage (glaube ich), dazwischen ein Wochenende.
Vor dem Wochenende war alles gut gelaufen, am Montag nach dem Wochenende kamen meine eigentlich guten Fächer, da kann ja dann eigentlich nichts mehr passieren, dachte ich...

Ich war an dem Wochenende zu Hause, meine Freundin hatte auch Geburtstag. Es war ein ruhiges Wochenende, keine Party, nur lecker Essen gewesen.

Am Sonntag bin ich dann nachmittags wieder nach Würzburg gefahren. Im Hotel habe ich dann die Unterlagen für die Prüfungen am Montag nochmals kurz studiert und bereitgelegt. Abends dann nochwas essen und dabei mit einigen Studienkollegen noch die Themen des nächsten Tages besprochen.
Wieder auf dem Zimmer, klingelte nach einiger Zeit das Telefon (Handy war noch nicht!). Die 2. Frau meines Vaters war dran und völlig aufgelöst: Vater liegt nach einem Herzanfall im Krankenhaus!
Ich habe dann über Stunden versucht den behandelnden Arzt telefonisch zu erreichen, was mir irgendwann gelang. Ich fragte ihn, wie der Stand der Dinge ist und ob es angebracht wäre die Prüfung abzubrechen und ins Krankenhaus zu meinem Vater zu kommen. Er beruhigte mich, dass die Lage jetzt doch im Griff sei, Ich solle meine Prüfung zu Ende bringen und dann kommen.

Dann kam Montag, der nachste Prüfungstag - mein Gehirn war leer - ich habe die Prüfung eigentlich gar nicht richtig wahrgenommen, der Dienstag ging schon wieder etwas besser.

Irgendwann kamen die Prüfungsergebnisse: durchgefallen!
Meine 4 besten Fächer an dem besagten Montag: 4 x "Fullhand"!
Es stellte sich dann die Frage, "mündliche Nachprüfung" oder das letzte Semester wiederholen. Ich entschloß mich zur mündlichen Prüfung, obwohl man sich mündlich nur maximal um eine Note verbessern kann.
Ich habe die mündliche Prüfung dann bestanden, "Schei.." auf die "Vieren" im Abschlußzeugnis, die Urkunde zählt!

Nach dem Zeugnis fragt irgendwann keiner mehr...

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